Wissen Sie eigentlich, warum gerade Bulle und Baer die Symbole der Boerse sind?
Viele Geschichten und Erklaerungen drehen sich um die beiden Tiere. Die meisten Geschichten haben ihren Ursprung in England:
Eine der Geschichten ist auf die Spekulationslust von Haendlern im 17. Jahrhundert zurueckzufuehren. Bereits damals wurden in Londoner Kaffee-Haeusern Unternehmensanteile gehandelt. Besonders wagemutige Haendler verkauften Anteile bevor sie ueberhaupt gekauft hatten. Heute wuerde man sagen, sie waren „short“ oder aber – „sie verkauften das Baerenfell bevor sie es geschossen hatten“ – sogenannte „bear skin jobbers“. Aber wie kam der Bulle dazu? Zur gleichen Zeit vergnuegten sich die Haendler nach getaner Arbeit bei Baeren- und Bullenkaempfen. Daher sah man die beiden Tiere als die perfekten Gegenspieler.
Oder waren es andere Kaempfe, die die beiden Tiere so beliebt an der Boerse machten? Angeblich haben sich englische Anleger wie die Tiere aufgefuehrt, wenn ihre Erwartungen nicht erfuellt wurden. Und genau diese tierischen Anleger waren es, die aufgrund ihres Verhaltens aus dem koeniglichen Handels-Saelen verbannt wurden und spaeter die Londoner Boerse gruendeten.
Sehr glaubwuerdig erscheint auch die Erklaerung, dass die Tiere aufgrund ihres allgemeinen Verhaltens gewaehlt wurden: Der Bulle ist offensiv und stuermisch, er begegnet seinem Gegner aufgerichtet und angriffslustig und wirft ihn mit seinen Hoernern nach oben. Genau wie die Kurse bei einem rasanten Aufschwung in die Hoehe schnellen. Der Baer dagegen kaempft eher ruhig und gelassen. Er steht dabei aufrecht, um sich dann ploetzlich auf seinen Gegner fallen zu lassen.
Es gibt aber auch eine Geschichte, die Ihren Ursprung in den USA hat. Zur Zeit des Goldrausches haben die Schuerfer am Klondike zur Unterhaltung Tiere gegeneinander kaempfen lassen. Unter anderem auch Bullen und Baeren. Der Bulle konnte dabei nur siegen, wenn er den Baer auf die Hoerner nahm. Der Baer hatte nur eine Chance, wenn er den Bullen auf den Boden drueckte und ihm die Kehle durchbiss.
Ob in England oder in den USA erfunden: Etabliert haben sollen sich die beiden Gestalten als 1925 ein Journalist, dessen Nationalitaet nicht bekannt ist, folgendes schrieb: „Entdeckt ein Baer den Menschen, der sich auf einem Baum fluechtet, hebt er seine Pranken und holt ihn runter. Der Bulle dagegen senkt den Kopf und zeigt seine Hoerner, kann aber dem Menschen oben auf dem Baum nichts anhaben.“
Sicherlich ließen sich noch weitere Erklaerungen finden und die einzig wahre scheint es nicht zu geben. Tatsache ist jedoch, dass es bisher nach jeder Talfahrt mit den Baeren immer wieder bergauf mit den Bullen ging.
In den vergangenen Jahrzehnten haben wir identisch viele Haussephasen und gleichermaßen Baissephasen durchlebt. Allerdings – und das ist die bedeutendste Erkenntnis – dauerten die Gewinnphasen wesentlich laenger als die Verlustphasen.
Bulle oder Baer, Hausse oder Baisse, Aktien(fonds) waren die erfolgreichste Kapitalanlage der letzten Jahrzehnte!